HR Manager: Definition, Aufgaben, Gehalt
Das Personalwesen befindet sich in einem umfassenden Wandlungsprozess. Während HR Manager noch vor wenigen Jahren überwiegend mit der Verwaltung von Personalakten und der Gestaltung administrativer Prozesse betraut waren, werden strategische und digitale Themen heute immer bedeutender.
Wir haben die wichtigsten Aufgaben des HR Managers zusammengefasst und geben Ihnen einen Einblick in die Ausbildung, das Gehalt und die Zukunft im HRM.
- Inhalt
- 1Definition: Was ist ein HR Manager?
- 2Was macht ein HR Manager – Aufgaben im Überblick
- 3Studium, Ausbildung, Quereinsteiger – der Weg zum HR Manager
- 4Verschiedene Positionen als Human Resource Manager
- 5Anforderungen an Personalmanager
- 6Arbeitsbedingungen im HR-Bereich
- 7Gehalt als HR Manager
- 8Vor- und Nachteile als Human Resource Manager
- 9Ausblick: Wie HR Manager Software optimal nutzen
- 10Fazit
Definition: Was ist ein HR Manager?
Ein Human Resource Manager, kurz HR Manager, gestaltet diverse personalrelevante Prozesse im Unternehmen. Human Resources umschreiben dabei eine abstrakte Perspektive auf Mitarbeiter als immaterielle Ressource im Unternehmen. Die Versachlichung von Beschäftigten widerspricht jedoch grundlegend dem Selbstverständnis von Personalmanagern. Stattdessen nehmen sie eine zentrale Funktion an der Schnittstelle zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein. Die Wahrung der Mitarbeiterinteressen bei gleichzeitigem Unternehmenserfolg steht bei ihrer Tätigkeit im Fokus.
Ob Personaleinsatzplanung, Recruiting, Lohnfortzahlung oder Personalstrategie – die potenziellen Themengebiete im HR-Bereich sind durch eine besondere Vielfalt geprägt. Analoge Tätigkeitsfelder finden sich häufig unter Berufsbezeichnungen wie Personalmanager oder Personalreferent, HR Officer oder HR Generalist.
Beispiel: Perspektive zwischen Unternehmen und Mitarbeiter
Ein übergeordnetes Ziel moderner HR Manager besteht in der Harmonisierung von Unternehmensinteressen und Mitarbeiterwünschen. Deutlich wird dies beispielsweise in Vorstellungsgesprächen, die Personalmanager in der Regel gemeinsam mit der Fachabteilung führen. Neben der beruflichen Qualifikation, die sich das Unternehmen wünscht, achten Personaler insbesondere auf Soft Skills, um den Aufbau eines stimmigen Teams und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen.
Was macht ein HR Manager – Aufgaben im Überblick
Üblicherweise umfasst die Arbeit als HR Manager sowohl operative als auch strategische Aufgaben. Letztere gewinnen im Rahmen zunehmender Automatisierung an Relevanz.
Grundsätzlich gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto größer das Aufgabenspektrum. Denn während KMU ihre Personaler häufig als Allrounder einsetzen, finden sich in Konzernen spezialisierte HR Manager, die besondere Expertise in einem Fachgebiet, wie dem Personalcontrolling oder Employer Branding, aufweisen.
Innerhalb ihrer potenziellen Aufgabenfelder stehen HR Verantwortliche vor überaus komplexen und vielseitigen Fragestellungen:
- Personalplanung und Personalbedarfsplanung: Zu welchem Zeitpunkt werden welche Mitarbeiter benötigt?
- Personaleinsatzplanung / Workforce Management: Wie werden die vorhandenen Arbeitnehmer optimal eingesetzt? Hierzu zählt auch der Aufbau geeigneter Schichtmodelle sowie alle Themen rund um Abwesenheitsmanagement und Urlaubsverwaltung.
- Employer Branding und Personalmarketing: Wie lässt sich eine stimmige Arbeitgebermarke entwickeln, stärken und kommunizieren?
- Recruiting: Welche Kanäle und Methoden eignen sich zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte?
- Vertragsmanagement: Wie muss ein Arbeitsvertrag gestaltet sein, um den Anforderungen von Unternehmen und Beschäftigten gerecht zu werden?
- Personalbetreuung: In welchem Umfang benötigt welcher Mitarbeiter individuelle Beratung durch HR?
- Arbeitsrecht / Compliance: Wie lassen sich rechtliche Vorgaben wie die Zeiterfassungspflicht, gesetzliche Pausenzeiten oder das Mindestlohngesetz adäquat umsetzen?
- Personalverwaltung: Welche Parameter sollte eine digitale Personalakte enthalten?
- Mitarbeiterbindung / Retention: Wie schützen sich Unternehmen vor zu hoher Fluktuation und binden Arbeitnehmer langfristig?
- Performance Management: Welche Mechanismen eignen sich zur Sicherstellung einer quantitativ und qualitativ hochwertigen Leistungserbringung?
- Entlohnungsmanagement / Payroll: Wie wird eine korrekte und termingerechte Lohnabrechnung sichergestellt?
- Personalbeurteilung: Welche Kriterien werden zur Beurteilung von Mitarbeitern herangezogen und wie gestaltet sich ein Feedbackgespräch?
- Personalentwicklung / Talent Management: Wie stellen Unternehmen eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Teams sicher?
- Change Management / Diversity Management: Wie handhaben Unternehmen grundlegende Veränderungen und eine wachsende Mitarbeitervielfalt?
- Mitarbeiterkommunikation: Über welche Kanäle und in welchem Umfang erfolgt eine Information der Belegschaft über relevante Unternehmensentwicklungen?
- Personalcontrolling: Wie können HR Manager elementare Kennzahlen wie das FTE oder die Fehlzeitenquote berechnen und ins HR Reporting integrieren?
- Personalfreisetzung: Welche Mechanismen greifen bei einem notwendigen Personalabbau und wie wird dieser kompensiert?
- Personalstrategie: Welche Faktoren muss der langfristige Blick auf HR-Themen im Unternehmen unbedingt enthalten?
Bei all dieser Vielfalt ist eine einwandfreie Arbeitsorganisation für HR Manager essentiell.
Studium, Ausbildung, Quereinsteiger – der Weg zum HR Manager
Der Beruf des HR Managers lässt sich über verschiedene Wege erreichen – vom Studium über eine Ausbildung bis zum Quereinstieg.
Der klassische Werdegang ins Personalwesen führt über ein Studium der BWL mit entsprechendem Schwerpunkt. Doch auch Fächer wie Psychologie, Pädagogik oder Jura bereiten Absolventen ideal auf die Aufgaben als HR Manager vor. Darüber hinaus bieten einige Hochschulen noch gezieltere Abschlüsse in den Bereichen Personalmanagement, Personalpsychologie oder Personalentwicklung an. Diese decken Fächer wie Arbeitsrecht, Personalplanung sowie Arbeits- und Organisationspsychologie ab.
- Studium: BWL, Psychologie, Pädagogik, Jura, Personalmanagement
- Dauer: 3-4 Jahre (Bachelor) + ggf. 1-2 Jahre (Master)
Über ein Studium hinaus ist der Zugang zum HR Manager auch über eine kaufmännische Ausbildung möglich. Auszubildende zum Personaldienstleistungskaufmann erlangen beispielsweise fundiertes Wissen zur Personaldisposition, meist mit unmittelbarem Bezug zur Zeitarbeit. Doch auch andere kaufmännische Berufszweige, wie Industriekaufleute oder Kaufleute für Büromanagement, greifen personalbezogene Inhalte auf. Mit einer anschließenden Weiterbildung zum Personalfachkaufmann qualifizieren sich Arbeitnehmer zielgerichtet für eine Position als HR Manager.
- Ausbildung: Personaldienstleistungskaufmann (oder andere kaufmännische Ausbildung)
- Optional: Weiterbildung zum Personalfachkaufmann
- Dauer: 3 Jahre (Ausbildung) + ggf. 3 - 12 Monate (Weiterbildung)
Immer wieder finden sich in Unternehmen auch Personalmanager mit komplett fachfremden Hintergründen. Ein Quereinstieg ist besonders dann sinnvoll, wenn langjährig Beschäftigte ein tiefes Verständnis für die Branche oder das Fachgebiet des Arbeitgebers besitzen.
Verschiedene Positionen als Human Resource Manager
Je nach Qualifizierungsgrad, Berufserfahrung und Spezialisierung lassen sich zahlreiche Berufsbilder im HR-Bereich unterscheiden.
Die klassische Karriere des HR-Generalisten führt vom Einstieg als Junior HR Manager über die Position als HR Site Manager mit Verantwortung für einen einzelnen Standort bis zum Senior HR Manager oder HR Director. Im Konzernumfeld ist zudem der Übergang zum HR Business Partner mit strategischer Ausrichtung üblich.
Bei Spezialisierung auf einen bestimmten Teilbereich eröffnet sich hingegen eine Karriere als HR Specialist, beispielsweise im Bereich Talent Acquisition. Auch in beratender oder selbständiger Funktion können HRler als Headhunter, Personalentwickler oder Coaches tätig sein. Besondere Herausforderungen finden qualifizierte Personalspezialisten außerdem als Interim HR Manager.
Anforderungen an Personalmanager
Neben der fachlichen Qualifikation sollten Personalmanager einige Grundvoraussetzungen für den Beruf im HR-Bereich erfüllen. Hierzu zählen insbesondere eine hohe Sozialkompetenz, Kommunikationsstärke, Konfliktfähigkeit sowie Diskretion. Denn die Interaktion mit Beschäftigten steht auch im digitalen Zeitalter im Zentrum der Tätigkeit.
Darüber hinaus sind Organisationsstärke und Analysefähigkeit erforderlich, um die Aufgabenvielfalt zu koordinieren und entscheidende Tätigkeiten zu priorisieren.
Besitzen Personalmanager zusätzlich ein feines Gespür für die Stimmung im Unternehmen und die Fähigkeit, an den richtigen Stellen zu intervenieren, steht einer erfolgreichen HR Karriere nichts entgegen.
Arbeitsbedingungen im HR-Bereich
Eine Karriere als HR Manager ist in Unternehmen verschiedener Größenordnungen möglich. Sowohl in KMU als auch in internationalen Konzernen prägen Büroarbeit und unmittelbarer Mitarbeiterkontakt den Beruf. Dennoch bieten viele Unternehmen die Möglichkeit für HR Manager, remote zu arbeiten. Der persönliche Kontakt wird jedoch immer ein wichtiger Bestandteil des Jobs bleiben.
Gehalt als HR Manager
Je nach Branche, Standort, Unternehmensgröße und Position als HR Manager variiert das Gehalt zwischen 36.000 und bis zu 110.000 € Jahresbrutto. Der durchschnittliche Verdienst für HR Manager pendelt sich zwischen 52.000 und 62.000 € ein. Ein Top Gehalt von bis zu 110.000 € ist ausschließlich in Spitzenpositionen mit strategischer Ausrichtung und hoher Personalverantwortung realistisch.
Tendenziell ist damit zu rechnen, dass die Gehälter für HR Manager zukünftig noch weiter steigen werden, da Personaler eine immer wichtigere Schlüsselposition in Unternehmen einnehmen.
Vor- und Nachteile als Human Resource Manager
Die Vor- und Nachteile im Beruf des Human Resource Manager sind durchaus individuell und von persönlichen Interessen abhängig. So kann beispielsweise die Beschäftigung mit dem Arbeitszeitgesetz für einige Personaler mühsam sein, während andere eine Vorliebe für rechtliche Themen entwickeln.
Dennoch lassen sich einige Faktoren eindeutig als Vor- oder Nachteile hervorheben:
Vorteile als HR Manager | Nachteile als HR Manager |
---|---|
viel Interaktion und gutes Netzwerk innerhalb der Unternehmens | hohe Konfliktfähigkeit erforderlich, insbesondere bei Personalabbau und kritischen Mitarbeitergesprächen |
großer Einfluss auf Unternehmensentwicklung und Mitarbeiterzufriedenheit | selten sichtbare Ergebnisse, strategische Prozesse erfordern Ausdauer und Geduld |
abwechslungsreiche Aufgaben | keine unmittelbare Nähe zum Produkt / Kerngeschäft |
Ausblick: Wie HR Manager Software optimal nutzen
Vom Fachkräftemangel bis zur Zeiterfassung im Homeoffice: Das Themenspektrum von Personalverantwortlichen bleibt breit gefächert. Obwohl die Tätigkeit sich in eine digitale, strategische Richtung entwickelt, bleibt die zwischenmenschliche Komponente elementar – auch in Zeiten von KI-Technologien. Denn die Herausforderung, verschiedene Werte, Kulturen und Arbeitsmodelle in Vollzeit oder Teilzeit zusammenzubringen, bleibt bestehen.
Eine immer komplexere Gesetzgebung, vom Mindestlohngesetz bis zum Hinweisgeberschutzgesetz, bringt zusätzliche Dynamik in das Aufgabenfeld.
Entsprechend werden HR Manager Software zukünftig noch gezielter einsetzen. HR Tools und Zeiterfassungssysteme avancieren zum zentralen Instrument, auf das alle Teammitglieder zugreifen, um Verwaltungsprozesse dezentral anzustoßen. So eröffnen sich für Beschäftigte nicht nur Einblicke ins Arbeitszeitkonto, sondern auch Erleichterungen in der Urlaubsplanung und eine grundlegend selbstbestimmtere Arbeitsorganisation. Dies führt wiederum zur operativen Entlastung von HR-Verantwortlichen, wodurch neue Kapazitäten für strategische Themen entstehen.
Fazit
Arbeitgeber benötigen eine zentrale Stelle im Unternehmen, an der alle personalrelevanten Aktivitäten zusammenlaufen – von der Krankmeldung bis zum Überstunden auszahlen. Im Zuge der KMU Digitalisierung wird die Personalabteilung also keinesfalls obsolet. Nutzen HR Manager Software zielgerichtet, profitieren sie jedoch von einer starken administrativen Entlastung.
Eine zunehmende Einbindung in die Geschäftsführung macht Personalmanager zur entscheidenden Strategie-Schnittstelle im Unternehmen. Neben dieser hohen Verantwortung gestalten die vielfältigen zwischenmenschlichen Interaktionen den Beruf als HR Manager besonders erfüllend.
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